Einleitung: Warum die rechtliche Frage so wichtig ist
Immer mehr Menschen entdecken die Feuerschale im Garten oder eine moderne Feuerstelle auf der Terrasse als Lifestyle-Element. Ob als reine Feuerstelle für gemütliche Abende, als Feuerschale mit Grill für das spontane BBQ oder als Feuerschale mit Grillring für vielfältige Outdoor-Küche – die Einsatzmöglichkeiten sind enorm.
Doch bevor man das Feuer entzündet, stellt sich die Frage: Ist eine Feuerschale überhaupt erlaubt?
Die rechtliche Situation ist nicht auf den ersten Blick eindeutig, da deutsches Recht sowohl auf Bundes- als auch auf Landes- und Kommunalebene Regelungen enthält. Genau hier passieren die meisten Fehler: Viele Gartenbesitzer gehen davon aus, dass „eine kleine Feuerschale schon kein Problem ist“. Das stimmt zwar meistens, aber nicht immer.
In diesem Artikel klären wir alle relevanten Vorschriften, Pflichten und Sicherheitsaspekte, damit du deine Feuerschale legal, sicher und ohne Ärger mit den Nachbarn betreiben kannst.
1. Grundsatz: Kleine Feuer sind erlaubt – aber nur mit Einschränkungen
Das deutsche Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) bildet die Basis. Danach gilt:
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Kleine, nichtgewerbliche Feuer sind grundsätzlich erlaubt, wenn sie „unschädlich für die Umwelt“ sind und keine erhebliche Belästigung der Nachbarschaft darstellen.
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Eine Feuerschale im Garten fällt in der Regel unter die Kategorie „Kleinfeuerstelle“.
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Als Brennstoff ist nur naturbelassenes, trockenes Holz oder Grillkohle zulässig.
👉 Wer also eine Feuerschale mit Grillring oder eine Feuerschale mit Grill nutzt, bewegt sich rechtlich meist im Bereich eines Grillfeuers, das in Deutschland erlaubt ist.
2. Abgrenzung: Feuerschale, Feuerstelle & Lagerfeuer
Nicht jede Form von Feuer ist gleichgestellt. Ein klarer Unterschied:
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Feuerschale / Feuerstelle mit Grillfunktion
✔ gilt rechtlich als Grillfeuer
✔ ohne Genehmigung erlaubt
✔ solange Rauch- und Funkenflug unter Kontrolle sind -
Offenes Lagerfeuer auf dem Boden
❌ gilt als „offenes Feuer“
❌ in vielen Gemeinden genehmigungspflichtig
❌ teilweise verboten (z. B. bei Waldbrandgefahr)
💡 Praxis-Tipp: Stelle sicher, dass deine Feuerstelle eine klar erkennbare Begrenzung hat (Metallschale, Steineinfassung etc.), um den rechtlichen Status „Feuerschale“ zu verdeutlichen.
3. Abstände & Standort: Was rechtlich vorgeschrieben ist
Die Standortwahl ist der häufigste Grund für Ärger. Achte unbedingt auf:
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Mindestabstand 3–5 Meter zu Gebäuden, Hecken, Bäumen und Zäunen (je nach Gemeindevorschrift).
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Keine Nutzung auf Holzterrassen ohne Schutzmatte – Brandgefahr und Versicherungsschutz erlöschen.
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Bei Balkonen und Loggien ist eine Feuerschale aus Brandschutzgründen fast immer verboten.
👉 Die Versicherungspflicht: Kommt es durch unsachgemäße Platzierung zu einem Brand, kann die Hausrat- oder Gebäudeversicherung die Regulierung verweigern.
4. Rauchentwicklung & Nachbarschaftsrecht – der kritische Punkt
Auch wenn deine Feuerschale an sich erlaubt ist, kann sie verboten werden, wenn starker Rauch oder Funkenflug entsteht. Rechtlich gilt:
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Keine erhebliche Belästigung der Nachbarschaft.
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Trockenes Holz verwenden, niemals behandeltes oder nasses Holz.
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Grillen im Garten ist zulässig, aber nur gelegentlich – bei Dauerfeuer drohen Abmahnungen.
💡 Viele Gerichtsentscheidungen haben bestätigt: Die Interessen der Nachbarn stehen hoch im Kurs. Bei ständiger Rauchbelästigung können sogar Bußgelder fällig werden.
5. Unterschiedliche Regeln in Bundesländern & Gemeinden
Deutschland ist föderal organisiert, daher gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung. Typische Unterschiede:
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Bayern & Baden-Württemberg: Strenge Regeln für offenes Feuer, teilweise Genehmigungspflicht.
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Nordrhein-Westfalen: Feuerschalen bis ca. 1 m Durchmesser in der Regel genehmigungsfrei.
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Berlin & Hamburg: Besondere Regelungen zum Brandschutz in dicht bebauten Wohngebieten.
👉 Empfehlung: Informiere dich bei deiner Gemeinde oder Feuerwehr, bevor du eine neue Feuerschale mit Grill oder Feuerstelle im Garten anschaffst.
6. Sicherheitspflichten – Verantwortung des Betreibers
Egal ob privat oder gewerblich: Der Betreiber ist für die Sicherheit verantwortlich. Konkret heißt das:
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Feuer nie unbeaufsichtigt lassen.
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Löschmittel bereitstellen (Eimer Wasser, Sand oder Feuerlöscher).
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Kinder & Haustiere fernhalten.
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Funkenflugschutz verwenden, besonders in trockenen Sommern.
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Bei Wind und Trockenheit: Feuer nicht entzünden – sonst droht Haftung bei Bränden.
7. Materialien & Bauarten: Was unproblematisch ist
Eine hochwertige Feuerschale mit Grillring aus Cortenstahl oder eine pulverbeschichtete Feuerstelle ist rechtlich unproblematisch, solange nur zugelassene Brennstoffe genutzt werden.
Vorsicht gilt bei:
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Provisorischen Eigenbauten aus Fässern oder Metallteilen → Gefahr, dass Giftstoffe freigesetzt werden.
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Zu großen Feuerstellen ohne Begrenzung → können rechtlich als „offenes Feuer“ gewertet werden.
8. Versicherungsfragen: Was du unbedingt wissen solltest
Viele vergessen: Nicht jede Versicherung deckt Schäden durch Feuerschalen.
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Hausratversicherung: Deckt in der Regel Schäden am eigenen Mobiliar.
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Wohngebäudeversicherung: Greift bei Feuerschäden am Haus – aber nur, wenn Sicherheitsregeln eingehalten wurden.
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Haftpflichtversicherung: Wichtig für Schäden bei Nachbarn oder Dritten.
👉 Fazit: Wer seine Feuerschale im Garten betreibt, sollte unbedingt prüfen, wie die eigene Versicherung solche Risiken bewertet.
Fazit: Feuerschalen sind erlaubt – aber mit Verantwortung
Eine Feuerschale oder Feuerstelle im Garten ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Entscheidend ist jedoch die Einhaltung der Regeln:
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Abstände und Standort beachten.
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Nur trockenes Holz oder Grillkohle nutzen.
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Nachbarn nicht durch Rauch belästigen.
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Sicherheitsmaßnahmen treffen.
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Lokale Vorschriften prüfen.
So wird deine Feuerschale mit Grill oder Feuerschale mit Grillring nicht nur zum optischen Highlight, sondern bleibt auch rechtlich und versicherungstechnisch abgesichert.
👉 Kurz gesagt: Feuerschalen sind erlaubt – solange du verantwortungsvoll und regelkonform handelst.







